Challenge

Bewegung als Sprache, als Quelle von Emotionen zu interpretieren und eine lebendige Architektur zu schaffen, die die Art und Weise verändert, wie wir unsere Städte betrachten. Durch Straßenshows und urbane Gestaltungsprojekte wird die Stadt neu erfunden, wobei das Team von La Machine seiner Fantasie völlig freien Lauf lässt.

Solution

Aufbau einer umfassenden und effizienten digitalen Kette, vom Holzmodell im Maßstab 1:10 und einem 3D-Scan bis hin zum letzten Schliff, bevor die Kreation in den Straßen präsentiert wird. SOLIDWORKS® von Dassault Systèmes wird bei jedem einzelnen Schritt der Projektentwicklungszyklen eingesetzt.

Results

Durch den Funktionsumfang von SOLIDWORKS und die 30 Mitarbeiter im Konstruktionsbüro werden enorme Kreationen ermöglicht.

La Machine wurde 1999 von François Delarozière gegründet. Die Idee dazu kam ihm durch die Zusammenarbeit von Künstlern, Technikern und Theatergestaltern, die gemeinsam an ungewöhnlichen Objekten und riesigen, lebendigen Maschinen arbeiteten. Mit der gesamten Stadt als Kulisse lassen sie uns von der Stadt von morgen träumen und verändern auch ein klein wenig, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen. Ganz gleich, ob es sich um individuell choreographierte Straßenaufführungen oder Projekte zur Stadtgestaltung handelt: La Machine demonstriert sein Know-how in Städten auf der ganzen Welt. Darüber hinaus unterrichtet diese eingetragene gemeinnützige Organisation Studierende der darstellenden Künste sowie Teilzeitkünstler und trägt so zur Wahrung der Kunst und zur Wissensvermittlung bei.

Ihre Kreationen (die von groß bis extrem groß reichen) werden in der Werkstätte in Nantes und im Zentrum für Straßenkunst L'Usine in Tournefeuille entworfen und gebaut. Seit 20 Jahren wird dort mit Bewegungen und Bühnenbildern gearbeitet, die durch ihre Universalität bei allen Zuschauern Emotionen hervorrufen.

„Unsere Shows erzählen eine Geschichte“, erklärt Frédette Lampre, PR- und Kommunikationsbeauftragte. „Märchen mit meterhohen Kreaturen, die durch die Straßen ziehen, wie vor Kurzem in Toulouse. Unsere im Auftrag der Stadt entstandene Produktion „Le Gardien du Temple“ (Der Tempelwächter) dauerte über vier Tage und erzählte den überwältigten Bewohnern von Toulouse die altgriechische Legende des Minotaurus.“

TECHNOLOGIE FÜR DIE KUNST

Das La Machine-Konstruktionsteam setzt seit 2012 auf SOLIDWORKS. „Aber 2017 haben wir einen entscheidenden Schritt getan: Mit der Anschaffung von 20 Lizenzen begannen wir, SOLIDWORKS täglich zu verwenden”, so Projektstudienleiter Marc Lairet.

Sehen wir uns einmal genauer an, wie ein Projekt entsteht.

Alle Teile einer Konstruktion werden von François Delarozière, dem künstlerischen Leiter von La Machine, entworfen. Er schafft es, selbst seinen kühnsten Träumen Gestalt zu verleihen. Dann erfolgt die künstlerische Gestaltung der Straßenproduktion, die der Stadt eine Botschaft vermitteln soll. Als Nächstes wird ein Holzmodell im Maßstab 1:10 angefertigt. Wenn alle ihr OK zum Anfangsentwurf gegeben haben, wird es mit SOLIDWORKS eingescannt – wie bei dem riesigen Kolibri aus Zedernholz, der Anfang 2018 konstruiert wurde und nun Teil des „L'Arbre aux Hérons“ (Der Baum der Reiher) in der Galérie des Machines ist.

Es klingt ungewöhnlich, dass eine gemeinnützige Organisation die gleichen Technologien nutzt wie industrielle Hersteller. Ohne eine Initiative von VISIATIV wäre das auch nie möglich gewesen. Sie haben uns zugehört und uns die neueste SOLIDWORKS Technologie bereitgestellt.

Marc Lairet
Forschungsleiter

SCHRITT FÜR SCHRITT NIMMT DIE ANIMIERTE KREATUR FORM AN

Ausgehend vom Konzept wird alles digital entworfen und gefertigt. Werfen wir noch einmal einen Blick auf den riesigen Kolibri: ein filigraner, bunter Vogel mit einem Gewicht von 10 kg, der von der Schnabelspitze bis zu den Schwanzfedern 1,5 m misst. Die Konstruktion wird als Holzmodell angefertigt, in dem sich das Konzept und künstlerische Ziel des Projekts widerspiegelt. Wir müssen uns dann sicher sein, dass sich die Idee realisieren lässt. Und genau da kommt SOLIDWORKS ins Spiel. „Die Form und allgemeine Daten des Objekts werden in der Lösung von Dassault Systèmes eingescannt“, erläutert Marc Lairet. „Alle mechanischen Systeme werden in SOLIDWORKS konstruiert. Das ist bei allen unseren Kreationen ein obligatorischer Schritt.“ Denn natürlich braucht man bei gigantischen Maschinen, die sich auf den Straßen durch Menschenmassen bewegen, allerhöchste Präzision. La Machine kann es sich nicht erlauben, Risiken einzugehen. Alles muss zu 100 % höchsten Sicherheitsstandards genügen.

Nach dem Erstellen der Teile erfolgt die Montage. Diese muss genehmigt werden, doch das allein reicht nicht aus. „Eventuell müssen wir auch noch detailliertere Berechnungen vornehmen, damit die Größe auch wirklich perfekt stimmt.“ Im Produktentwicklungszyklus spielt die Kinematik eine entscheidende Rolle. „Wir müssen die Bewegungen des riesigen Kolibris simulieren, um sicher zu gehen, dass die Konstruktion authentisch aussieht. Sie muss so natürlich wie möglich wirken, um die Fantasie der Zuschauer anzuregen.“ Auch das wäre ohne SOLIDWORKS unmöglich. Sobald alle diese Schritte abgeschlossen sind und der Vogel genau dem Ursprungskonzept und der Konstruktion entspricht (mit dem Unterschied, dass er nun im Maßstab 1:1 vorliegt), gibt das Kreativteam das Projekt auf Grundlage des virtuellen Modells frei. Als Nächstes folgt die Fertigungsphase. Dazu sind detaillierte, umfassende Pläne wie z. B. Teilelisten unerlässlich. „Unsere Schreiner und Kunstschmiede sind Experten für Großprojekte. Manchmal müssen wir Projekte jedoch auslagern, insbesondere bei der maschinellen Bearbeitung. Auch hier stellt SOLIDWORKS seinen Mehrwert unter Beweis, indem es einfachen, schnellen und effektiven Datenaustausch ermöglicht. “

DER KOLIBRI IM L'ARBRE AUX HÉRONS

Den letzten Schliff übernehmen Kunsthandwerker in der Werkstatt, bevor das Endprodukt im Bestiarium der Machines de l’Île ausgestellt wird.

„All das wäre ohne SOLIDWORKS oder VISIATIV weitaus schwieriger zu bewerkstelligen“, bestätigt Marc Lairet. „Sie haben uns ihr Vertrauen geschenkt und in ein Projekt investiert, das durchaus etwas verrückt erscheinen mag, da es nicht viel mit den Industrieanwendungen zu tun hat, für die man üblicherweise SOLIDWORKS einsetzt. Unsere Kreativität kennt nun einmal keine Grenzen – außer die der technischen Umsetzbarkeit. Alles ist möglich!“

Frédette Lampre fasst das so zusammen: „Vom Märchen bis zur Straßenshow können wir mit SOLIDWORKS unsere kühnsten Träume verwirklichen, unsere monumentalsten Maschinen konstruieren und unsere schönsten Geschichten wahr werden lassen und in Städten zum Leben erwecken, um möglichst vielen Menschen möglichst viel Freude zu bereiten.“